Auch Mitorganisator und Schriftsteller Stefan König bewegt der Jahrtag der Bücherverbrennung „als schreibender Mensch, als ein sehr betroffener Mensch.“ Es wurden Bücher von über 300 Autoren – darunter Denker, Philosophen aber auch Wissenschaftler – verbrannt. Die Werke stammten dabei aus öffentlichen als auch privaten Bibliotheken. Sie wurden nicht nur einfach in die Flammen geworfen, sondern das Verbrennen regelrecht zelebriert. Sogenannte Feuersprüche wurden aufgesagt.
Meikis als auch König gehören am Abend zu den Lesern, die Passagen aus zur NS-Zeit verbotenen Büchern darbieten. König liest aus „Das falsche Gewicht“ von Joseph Roth, der Deutschland verlassen habe, als Hitler Reichskanzler wurde. Meikis brachte mit Oskar Maria Grafs humorige nachdenkliche Zeilen „Drei Liter“ das Publikum zum Lachen. Weitere Ausschnitte von zum Beispiel Erich Kästner, Joachim Ringelnatz oder Bert Brecht folgten. Die Darbietenden hatten sich im Vorfeld selbst für die Buchtitel entschieden. Meikis sagte, er habe bei der Anmeldung nur darauf geschaut, dass es keine Dopplung gibt. Ihn habe gefreut, dass viele Teilnehmer ihre eigenen Bücherregale nach geeigneten Texten durchforstet haben.
Die Veranstaltung berührte, bilanziert Meikis. Trotz der Schwere des Themas war es ein kurzweiliger Abend. Für den musikalischen Rahmen sorgte das Streichquartett der Musikschule Penzberg mit Pia Janner-Horn (Viola), Sophie Janner (Violine), Sylvia Wohlfart (Violine) und Tabea Janner (Cello). Zum Repertoire gehörten unter anderem „Von heut bis in Ewigkeit“, „Moon River“ und die irische Ballade „Foggy Dew“.