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- vonAndreas Baarschließen
Penzberg - Der Landkreis Weilheim-Schongau soll einen Pflegestützpunkt bekommen. Allerdings nicht in Penzberg. Dies hatte die Lokalpolitik gefordert.
Sozialausschuss und Kreistag brachten das Vorhaben einstimmig auf den Weg. Der Beratungsservice soll im April 2022 in den Landratsamts-Dienststellen Weilheim und Schongau starten. Die Staatsregierung will das Angebot flächendeckend haben: Jeder bayerische Landkreis soll einen Pflegestützpunkt einrichten. Dieser dient Bürgern und Betroffenen als Anlaufstelle bei Fragen rund um die Pflege. Im Weilheimer Landratsamt gibt es seit Längerem Planspiele. In Penzberg wurde bereits laut gegrummelt: Wenn so was einrichten, dann nicht nur in der Kreisstadt, sondern bitte schön auch in der östlichsten Stadt des Landkreises. Vor allem die Stadtratsfraktion von Penzberg Miteinander hatte sich dafür stark gemacht.
Der Kreistag machte nun generell den Weg für einen Pflegestützpunkt frei – ohne allerdings eine konkrete Aussage zu Penzberg zu treffen. Mit dem einstimmigen Votum wurde die Kreisverwaltung beauftragt, unter anderem mit Pflege- und Krankenkassen sowie dem Bezirk Oberbayern als Träger der Hilfe zur Pflege eine entsprechende Vereinbarung zu treffen. Was nicht so einfach ist, schließlich müssen die Verträge zwischen den Kommunalen Spitzenverbänden und den Kassen berücksichtigt werden, wie Landrätin Andrea Jochner-Weiß (CSU) auf Rundschau-Nachfrage erklärt. Es gibt bereits einen Zeitplan: Laut Jochner-Weiß werden für den Betrieb des Pflegestützpunkts im Angestelltenmodell im Kreis-Stellenplan ab dem Haushaltsjahr 2022 zwei Vollzeitstellen geschaffen. Ziel sei es, den Pflegestützpunkt zum 1. April kommenden Jahres in Betrieb zu nehmen.
In Weilheim und Schongau
Auch über den Standort hat man sich in der Kreisbehörde bereits Gedanken gemacht. Der Pflegestützpunkt soll an den beiden Dienststellen in Weilheim und in Schongau bei der Seniorenfachstelle angesiedelt werden, teilt Jochner-Weiß mit. Damit wäre Penzberg unter den Tisch gefallen. Was die Landrätin allerdings nicht so dramatisch sieht: „Es ist geplant Sprechtage in den großen Kommunen anzubieten. Da wäre natürlich Penzberg auch dabei.“ Die Anzahl der Sprechtage würde sich dann nach dem Bedarf richten.
Festes Büro im Rathaus?
Den Beschluss hatte Penzbergs Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) als Kreisrat mitgetragen. In der jüngsten Stadtratssitzung verkündete er allerdings sein Unbehagen gegenüber einem zentralen Standort: „Ich habe mein Veto eingelegt.“ Er sei grundsätzlich für die Einrichtung eines Pflegestützpunktes, betont Korpan gegenüber der Rundschau. Er habe jedoch im Kreistag darauf hingewiesen, „dass ich eine zentrale Lösung nicht gut finden würde“. Korpan bezeichnet es als sinnvoll, wenn der landkreisweite Pflegestützpunkt seine Außentermine im Penzberger Rathaus zu festen Terminen anbietet. Er signalisiert Unterstützung: „Sie können ein festes Büro haben.“