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Probelauf für den Ernstfall in Penzberg: Hochwasserschutz in Maxkron

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Von: Franca Winkler

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Penzberg: Dammbalken setzen bei der Hochwasserschutz-Übung
Jeder Handgriff sitzt: Routiniert werden Dammbalken bei der Hochwasserschutz-Übung gesetzt. © Franca Winkler

Penzberg – Zum 17. Mal gab es in Maxkron die Hochwasserschutz-Übung, die im Ernstfall den Penzberger Stadtteil vor Überschwemmungen bewahren soll.

Für Georg Wagner, Bauhofmitarbeiter und Leiter der Übung, war dies der letzte Einsatz – bevor er in den Ruhestand geht.

Trotz Dauerregen ist der Pegel im Innengraben am Schöpfhaus in Maxkron noch weit entfernt von der kritischen Marke von 2,50 Metern – Bei dem Pressetermin am 11. Mai lag er bei 1,35 Meter. Dann nämlich müssen die insgesamt 20 Alu-Dammbalken auf der Staatsstraße 2370 zum Schutz vor Überschwemmungen gesetzt, Polizei sowie die Leitstelle für Rettungseinsätze informiert werden.

Bereits bei einer Höhe von 2,03 Metern wird der Graben stündlich kontrolliert. Schwillt der Pegel im Binnengraben auf 2,20 Meter an „wird es spannend“, wie Bauhofmitarbeiter Georg Wagner sagt. Dann müssen die Anwohner informiert, Pumpen kontrolliert, das Notstromaggregat bereitgestellt und der Einlaufrechen geschlossen werden. Letzteres ist notwendig, damit möglicherweise Angespültes die Pumpen im Schöpfhaus beschädigen.

Alle packen an

Jeder müsse im Ernstfall in der Lage sein, sofort mit anpacken zu können. Es ist daher wichtig „die Abläufe zu wiederholen“ und auch neue Mitarbeiter einzuarbeiten, erklärt Wagner, der die Übung seit 17 Jahren leitet. In diesem Jahr zum letzten Mal, denn er geht in den Ruhestand.

Routiniert setzt er die Erläuterung fort: Bei einem Pegel von 2,63 Metern nehmen die drei Pumpen im Schöpfhaus automatisch ihre Arbeit auf, aber sie „lassen sich auch von Hand einschalten“. Jede einzelne Pumpe kann 1026 Liter pro Sekunde befördern.

Zuletzt abgedichtet wurde im August 2020 die Staatsstraße, die von Maxkron nach Beuerberg führt. Dauerregen drohte damals, diese zu überfluten. Die 2,8 Millionen Baukosten, getragen von Kommune und Freistaat, haben sich ausgezahlt.

1999 und 2005 wurde Maxkron besonders schwer getroffen, als Wassermassen ungehindert die Straße überfluteten und Häuser unter Wasser setzte. Ein dauerhafter Hochwasserschutzes wurde danach installiert und im Juli 2006 eingeweiht. Die Stadt ist seitdem für die Wartung und den Betrieb zuständig. Jährlich wird der Einsatz geübt.

Penzberg: Leiter für Hochwasserschutz-Übung verabschiedet sich in Ruhestand
In den Ruhestand nach 17 Jahren: Georg Wagner (Mitte), Leiter für die Hochwasserschutz-Übung, erhielt am Schöpfhaus zum symbolischen Abschied eine Schöpfkelle. © Franca Winkler

Dank an Wagner

Johann Eßel vom städtischen Tiefbauamt dankt Bauhofmitarbeiter Georg Wagner für die vielen Jahre des Engagements, denn die Betreuung des Schöpfhauses sei neben der regulären Arbeit zusätzlich „ein halbes Ehrenamt, weil auch in der Freizeit nach dem Wasserstand“ geschaut wird. Auch Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) würdigte Wagner für seinen Einsatz und Mühe.

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