Einreiseverbot: Ausnahmen für irakische Pentagon-Mitarbeiter und Sportevents

Washington - Das Einreiseverbot von US-Präsident Trump wird zunehmend löchrig: Das Pentagon will irakische Mitarbeiter von Einreisebann ausnehmen. Sportler und Funktionäre sollen Ausnahmegenehmigungen erhalten.
Nach der Verhängung des Einreisestopps für Menschen aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern hat das US-Verteidigungsministerium eine Ausnahmeregelung für Iraker gefordert, die die US-Armee im Irak-Einsatz unterstützt haben. Diese Iraker hätten "große Gefahren für sich selbst" in Kauf genommen, um die US-Streitkräfte etwa als Kämpfer oder Dolmetscher zu unterstützen, sagte Pentagon-Sprecher Jeff Davis am Montag (Ortszeit) in Washington.
Das Ministerium wolle deshalb ein Liste mit den Namen der Betroffenen erstellen, die von dem Einreisestopp ausgenommen werden sollten, sagte der Sprecher. "Wir wollen sicherstellen, dass die Namen derjenigen, die tatkräftig ihre Bereitschaft demonstriert haben, mit uns zu kämpfen und uns zu unterstützen, bekannt sind."
Der Pentagon-Sprecher räumte ein, dass es im Ministerium noch Unklarheit im Umgang mit dem Präsidentendekret zu dem Einreisestopp gebe. "Wir sind noch im Prozess der Prüfung", sagte er. Auf die Frage, ob das Verteidigungsministerium vorab vom Weißen Haus um Rat hinsichtlich des Einreisebanns gebeten wurde, wollte der Sprecher nicht antworten.
Die Unklarheit betrifft auch den Status irakischer Kampfpiloten, die derzeit auf einer US-Luftwaffenbasis in Arizona ausgebildet werden. "Das ist einer der Punkte, die wir derzeit besonders prüfen", sagte der Pentagon-Sprecher.
US-Einreiseverbot soll nicht für internationale Sportevents gelten
Sportler und Funktionäre aus den vom US-Einreiseverbot betroffenen Ländern sollen Ausnahmegenehmigungen für die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen in den USA erhalten. Die US-Regierung habe angekündigt, in dieser Frage mit dem Nationalen Olympischen Komitee der USA (USOC) zusammenzuarbeiten, teilte das USOC mit. Zugleich betonten die USOC-Spitzen Larry Probst und Scott Blackmun, die olympische Bewegung sei - wie die Vereinigten Staaten von Amerika - unter anderem auf dem Prinzip der Vielfalt gegründet.
Das von US-Präsident Donald Trump erlassene Einreiseverbot betrifft 90 Tage lang Menschen aus den mehrheitlich muslimischen Ländern Syrien, Iran, Irak, Sudan, Somalia, Libyen und Jemen. Flüchtlinge aus aller Welt sind für 120 Tage aus den USA ausgesperrt, jene aus Syrien auf unbestimmte Zeit. Mit Los Angeles als Kandidat bewirbt sich das USOC derzeit um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2024. Mitbewerber sind Paris und Badapest. Die Entscheidung über die Vergabe trifft das Internationale Olympische Komitee (IOC) im September.
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dpa/AFP