AfD-Chaos in Bremen: Fliegt die Partei jetzt sogar aus der Bürgerschaftswahl?
Am 14. Mai wählt Bremen – möglicherweise ohne AfD-Kandidaten. Denn die in der Hansestadt zerstrittene Partei lässt eine Frist verstreichen.
Bremen – Bei der Bremen-Wahl 2023 steht die AfD-Kandidatenliste auf der Kippe. Das Wahlamt könne sie nicht zulassen, weil sowohl der AfD-Notvorstand auch der Landesvorstand jeweils eine eigene Liste eingereicht hätten. Das berichtet unter anderem Radio Bremen in seinem Format „buten und binnen“.
Es darf jedoch nur eine Liste zugelassen werden. Das Wahlamt hatte die zerstrittenen Lager deshalb aufgefordert, eine Liste zurückzuziehen – die Frist dafür haben beide Seiten allerdings verstreichen lassen. Nun entscheidet das Wahlamt bis zum 17. März selbst in der Frage. „Möglicherweise wird die AfD dann mit gar keiner Liste vertreten sein“, berichtete Radio Bremen.

Bremen-Wahl 2023: SPD und CDU in Umfrage nahezu gleichauf
Unterdessen sieht eine Umfrage die SPD von Bürgermeister Andreas Bovenschulte und die CDU von Herausforderer Frank Imhoff nahezu gleichauf. Laut der am 2. März veröffentlichten Erhebung von Infratest.dimap für den Weser-Kurier kommen die Sozialdemokraten auf 28 Prozent und die Christdemokraten auf 27 Prozent.
Es folgen mit 19 Prozent die Grünen, mit acht Prozent die Linke und mit sieben Prozent die AfD. Die FDP könnte mit vier Prozent aus dem Landesparlament ausscheiden. Befragt wurden vom 22. bis zum 27. Februar 1179 Wahlberechtigte. Gewählt wird am 14. Mai.
Die Bürgerschaftswahl vor vier Jahren hatte die CDU mit 26,7 Prozent gewonnen. Die SPD kam mit 24,9 Prozent auf den zweiten Platz und bildete eine Regierung mit den Grünen und der Linken, die 17,4 Prozent beziehungsweise 11,3 Prozent erreichten. Die AfD landete bei 6,1 Prozent, die FDP bei 5,9 Prozent.
Rechnerisch wären nach der neuen Umfrage nun Zweierbündnisse von SPD oder CDU mit den Grünen möglich. CDU-Spitzenkandidat Imhoff ist derzeit Parlamentspräsident in der Hansestadt. (frs mit Material der AFP)