Nun meldet Russland, rund um das von den Invasoren umlagerte Gelände seien 46 Zivilisten evakuiert worden. Noch am Samstag war in russischen Agenturen von 25 Menschen berichtet worden, denen die Flucht aus dem Werk gelungen sei. Mit Einbruch der Dunkelheit seien 21 weitere Personen aus angrenzenden Häusern entkommen, wie das Verteidigungsministerium der Agentur Interfax mitteilte.
Derweil sprach das ukrainische Asow-Regiment, dessen Kämpfer in dem Stahlwerk ausharren, zuletzt von 20 evakuierten Frauen und Kindern. Während laut der Ukraine rund 1000 Zivilisten in den Bunkeranlagen Zuflucht gefunden haben sollen, verweist Russland vor allem auf rund 2500 ukrainische Militärs und ausländische Söldner, die sich gemeinsam mit Zivilisten verschanzt hätten.
Zwar hatten sich Moskau und Kiew auf einen humanitären Korridor aus dem Stahlwerk geeinigt, um den Zivilisten eine Flucht zu ermöglichen. Größere Rettungsaktionen waren bislang aber nicht zu verzeichnen. Die Menschen sollen längst unter katastrophalen Bedingungen leben. (mg)