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Eklat bei Maischberger: Bosbach verlässt verärgert die Sendung

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Er hatte genug: Wolfgang Bosbach (CDU) steht auf und geht.
Er hatte genug: Wolfgang Bosbach (CDU) steht auf und geht. © Screenshot ARD

Angesichts der Besetzung der Maischberger-Talkrunde war klar, dass die Sendung zu den Ausschreitungen beim G20-Gipfel hitzig werden würde. Jutta Ditfurth und Wolfgang Bosbach (CDU) gerieten so heftig aneinander, dass Bosbach die laufende Sendung verließ.

Köln - Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach hat nach einer hitzigen Diskussion mit der früheren Grünen-Politikerin Jutta Ditfurth erbost die ARD-Talksendung „Maischberger“ verlassen. „Frau Ditfurth ist persönlich, vom Verhalten und ihrer Argumentation unerträglich. Das muss ich nicht mitmachen“, sagte Bosbach und verließ am Mittwochabend vor laufenden Kameras die Gesprächsrunde über die Krawalle während des Hamburger G20-Gipfels. Zuvor hatte sich Bosbach bereits über die streitbare Ex-Grüne beschwert: "Es geht nicht, dass Frau Ditfurth so lange reden kann, wie sie will".

Bosbach hatte Ditfurth unter anderem vorgeworfen, die Krawalle zu verharmlosen und den ebenfalls in der Talkrunde sitzenden Hamburger Hauptkommissar Joachim Lenders mehrfach „in geradezu unverschämter Weise angegangen“ zu haben. Ditfurth hatte unter anderem gesagt, in Hamburg seien Menschen in ihren Grundrechten verletzt und nicht-vermummte Journalisten verprügelt worden, weil anderswo „einige Leute schwarz gekleidet“ waren.

Maischberger bedauert Bosbachs Abgang

Nach Bosbachs entzürnten Abgang bat Moderatorin Sandra Maischberger seine Kontrahentin, das Podium ebenfalls zu verlassen, um „die Parität“ in der Runde wieder herzustellen. Ditfurth blieb aber sitzen.

Die Moderatorin postete auf ihrer Facebook-Seite nach der Sendung eine Stellungnahme: "Ich bedaure sehr, dass Wolfgang Bosbach unsere Runde vorzeitig verlassen hat. Mein Versuch, ihn zum bleiben zu bewegen, schlug leider fehl. Das ist immer eine Niederlage in einer Sendung, deren Aufgabe es ist, Menschen ins Gespräch zu bringen – gerade, wenn sie noch so unterschiedliche Meinungen haben. Wir wollen gesellschaftliche und politische Kontroversen im Fernsehen so führen, wie sie im Leben stattfinden: ungeschnitten und ungeschönt. Das tut manchmal weh. Auch mir, wenn es nicht gelingt, meine Gäste im Dialog zu halten“, so die Moderatorin.

Unterschiedliche Reaktionen im Netz

Bosbachs Abgang sorgte auf der Maischberger-Facebook-Seite für unterschiedliche Reaktionen: „Der sonst so eloquente Herr Bosbach verlässt das Studio, wie ein beleidigter kleiner Junge, der keinelei Argumente mehr hat“, so ein User. „Kindischer Abgang, der zu solchen Typen passt“, argumentierte ein weiterer Nutzer. Doch es gab auch Bosbach-Unterstützer: „Er ist einfach der Beste !!!! Diese linksradikale Jutta ist einfach unglaublich“, hieß es in einem Posting.

Ditfurth sitzt für die Wählervereinigung ÖkoLinX-Antirassistische Liste im Frankfurter Stadtparlament. Sie versteht sich nach wie vor als antiautoritäre Linke und ist in verschiedenen Bündnissen aktiv. Ditfurth schreibt zudem politische Kommentare, hält Vorträge und macht Radiosendungen sowie multimediale Vorträge für Theaterbühnen.

mm/dpa

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