Aggressive Pollenallergie: Umfrage zeigt, wie viele Betroffene sich wegen Beschwerden krankmelden müssen
Heuschnupfen kann den Alltag der Patienten enorm beeinflussen – zum negativen. So zeigt eine neue Umfrage, wie beeinträchtigt sich viele Allergiker fühlen.
Verglichen mit 1990 beginnt die Allergiesaison nicht nur 20 Tage früher, sondern dauert auch zehn Tage länger. So die Schlussfolgerung US-amerikanischer Forscher, die in einer Studie beleuchteten, wie sich der Klimawandel auf die Pollensaison auswirkt. „Wir finden weit verbreitete Vorverlagerungen und Verlängerungen der Pollensaison (+20 Tage) und Erhöhungen der Pollenkonzentrationen (+21 Prozent) in ganz Nordamerika, die stark an die beobachtete Erwärmung gekoppelt sind“, so die Forscher um William R. L. Anderegg von der University of Utah in Salt Lake City.
Anhaltende Trockenheit ist ein Grund dafür, dass die Pollensaison länger andauert. Auch das Mastjahr der Bäume im Jahr 2022 führt bei vielen Heuschnupfen-Geplagten zu mehr Leidensdruck. Dem Allergieinformationsdienst zufolge diagnostizieren Mediziner bei 15 Prozent der Erwachsenen in Deutschland im Laufe ihres Lebens Heuschnupfen. Bei Kindern ist ein ähnlicher Trend zu beobachten, heißt es weiter. Erschreckend: In westlichen Industriestaaten ist die Zahl der Menschen mit Allergien in den letzten Jahrzehnten teils um das Zwanzigfache angewachsen, so der Allergieinformationsdienst.
Betroffene leiden teils unter enorm belastenden Beschwerden.

Zwölf Prozent der Pollenallergiker lassen sich bei starken Beschwerden vom Arzt krankschreiben
Im Rahmen einer Umfrage wurde am 20. April 2022 ermittelt, wie sich Heuschnupfen für die Betroffenen im Alltag auswirkt. Die Erhebung wurde durch ein unabhängiges Forschungsinstitut im Auftrag von Aeris by iRobot, einem Entwickler und Hersteller von mobilen, medizinischen Luftreinigern und Luftfiltern, durchgeführt. 401 Pollenallergiker berichteten, wie sich die Allergie auf ihr Leben auswirkt. Die Umfrageergebnisse im Detail:
- Jeder zweite Befragte gibt an, dass bereits der Gedanke an die kommende Allergiezeit Stress verursacht.
- Jeder fünfte Allergiker gibt an, dass er oder sie während der Heuschnupfenzeit Familie und Freunde vernachlässigen muss. Mehr als ein Drittel verzichtet bewusst auf gemeinsame Freizeitaktivitäten wie Urlaub, Ausflüge und Festivals, heißt es weiter in der Aeris by iRobot-Pressemitteilung.
- Jeder vierte Befragte fühle sich zudem in der Heuschnupfenzeit von anderen isoliert.
- Zwei Drittel der Befragten beschreiben ihre Beschwerden als stark und eher stark. Dennoch geben die meisten Befragten an, auch bei starkem Leidensdruck zur Arbeit zu gehen.
- Zwölf Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich krankschreiben lassen, wenn die Allergiesymptome zu ausgeprägt sind. Kurzatmigkeit etwa zählt zu den sehr einschränkenden Symptomen.
- 22 Prozent der Befragten haben der Erhebung zufolge leichte Symptome, 13 Prozent gaben an, sehr stark unter den typischen Heuschnupfen-Symptomen zu leiden. Die Mehrheit von 78 Prozent erklärte, eher starke Beschwerden zu haben.