Findet das Spiel sicher in Giesing statt?
Bereits beim attraktiven Los Schalke, dem letztjährigen Zweitrundengegner, hatten die Löwen der Versuchung widerstanden, einen Stadionwechsel zu prüfen. Motto: Der Heimvorteil ist mit (mehr) Geld nicht aufzuwiegen. Dieses Mal gab es gar keine andere Wahl. Info auf tsv1860.de: „Alle, die sich aufgrund der (...) hohen Ticketnachfrage die Frage stellen, ob woanders gespielt wird: Nein, wir spielen im Grünwalder Stadion. Das Olympiastadion steht wegen der European Championships (11. bis 21. August/Red.) als Ausweichort nicht zur Verfügung.“ Auch die Allianz Arena des FC Bayern ist keine Option.
Gibt es einen Topzuschlag?
Eher ja (10 Prozent). Allesfahrer Roman Wöll würde einen kräftigen Aufschlag befürworten – obwohl er zugibt, „nicht glücklich“ über das Los zu sein. Seine Argumentation: „Ich wollte schon, dass wir zwei, drei Runden dabei sind. Von den Zuschauern her hättst das Stadion bei jedem Gegner voll gehabt. Jetzt hoffe ich, dass sie beim Eintrittsgeld das Doppelte verlangen – damit wenigstens ein bisserl Geld reinkommt.“
Wird es ein Livespiel im Öffentlich-Rechtlichen?
Ja, zumindest mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit. Ein Insider, seit vielen Jahren für die ARD am Mikrofon, sagte zu unserer Zeitung: „Da es künftig wohl schon in der ersten Runde zwei Livespiele gibt, liegt die Chance meiner Einschätzung nach bei 75 Prozent.“ Hintergrund: Für die nächsten drei Jahre wurde das Rechtepaket DFB-Pokal neu aufgeteilt. Sky darf alle Spiele live zeigen, das ZDF steigt nach zehnjähriger Pause wieder ein und darf zusammen mit der ARD 15 Partien inklusive des Endspiels live übertragen. Die konkurrierenden Partien nach Meinung unseres TV-Experten: „Zweitliga-Aufsteiger Magdeburg gegen Europa-League-Sieger Frankfurt, das Südwestderby Lautern gegen Freiburg – und natürlich die Bayern bei Viktoria Köln.“
Wie steht es in der ewigen Bilanz?
Beide Clubs trafen bisher in 46 Pflichtspielen aufeinander. Aus 14 dieser Partien ging 1860 als Sieger hervor, 23-mal gewann der BVB bei neun Unentschieden und einem Torverhältnis von 64:88.
Hat 1860 überhaupt eine Chance?
Friedhelm Funkel, 68, zwang Dortmund in seinem ersten Spiel als 1860-Coach in die Verlängerung. Endstand im Zweitrundenspiel am 24. September 2013: 0:2. Funkels Einschätzung: „Ich traue den Löwen das Weiterkommen zu. Dortmund ist zwar Favorit, natürlich, aber die können zu Saisonbeginn mit ihren ganzen personellen Veränderungen noch nicht eingespielt sein. Die Sechziger haben letztes Jahr gegen Schalke bewiesen, zu was sie mit ihrem positiv verrückten Trainer im Grünwalder Stadion fähig sind. Sie müssen über sich hinauswachsen, dann ist alles drin.“ Vorteil 1860, Funkel deutete es an: Die 3. Liga beginnt am 22./23. Juli, die Bundesliga erst nach dem Pokalwochenende.
Wie groß fällt der Geldsegen aus?
Eine Gleichung mit etlichen Unbekannten, doch im Idealfall könnten die Löwen eine Million Euro brutto kassieren: den Erlös aus einem ausverkauften Grünwalder Stadion mit Topzuschlag (rund 450 000 Euro), die DFB-Prämie für das Erreichen der ersten Runde (etwa 150 000 Euro) plus eine Viertelmillion, falls es ein TV-Livespiel wird. Ach ja: Und natürlich eine weitere Prämie, falls die Löwen die zweite Runde erreichen. Coach Michael Köllner scherzte jüngst: „Allein für die Einnahmen aus der letztjährigen Pokalsaison könnte der Verein fünf bis zehn Jahre mein Gehalt zahlen.“