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Die Bilanz nach dem Transfersommer: So gut ist der Löwen-Kader wirklich

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Von: Jacob Alschner

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Schon fester Teil des Teams: Die Neuzugänge fügten sich problemlos in die Mannschaft ein.
Schon fester Teil des Teams: Die Neuzugänge fügten sich problemlos in die Mannschaft ein. © IMAGO/pmk

Das Transferfenster ist geschlossen. Wie stark ist der Kader von Drittliga-Tabellenführer TSV 1860 München? Eine Bilanz.

München – Deadline Day, das Transferfenster schließt. Um 18 Uhr war Schicht im Schacht, bis dahin hieß es für Fans im ganzen Land: hoffen auf Last-Minute-Neuzugänge oder bangen um Spieler, die den Lieblingsklub möglicherweise noch verlassen können. Im ganzen Land? Nicht in Giesing.

Schon Mitte Juni hatte Günther Gorenzel, Sportchef des TSV 1860, mit Joseph Boyamba den neunten und damit letzten Neuzugang an die Grünwalder Straße geholt. Er komplettierte einen Kader, der – frei nach der Löwen-Hymne - schon an den ersten sechs Spieltagen zeigte: Diese Löwen sind so stark wie noch nie (zu Drittliga-Zeiten)! „Die Mannschaft hat in den letzten Wochen eindrucksvoll trotz Ausfällen bewiesen, welches Potential in ihr steckt“, ließ sich Gorenzel am Donnerstag in einer Pressemitteilung zitieren. Wir haben die Löwen dem Kader-Check unterzogen.

TSV 1860: Hiller ein sicherer Rückhalt - Innenverteidiger Verlaat hat schon zweimal getroffen

Tor: Ganz hinten ist Sechzig im Ligavergleich ganz vorn mit dabei. Keeper Marco Hiller (25) ist seit Jahren ein sicherer Rückhalt, Handlungsbedarf bestand im Tor keiner. Julius Schmid (21) kam vom VfB Lübeck und reiht sich als Dritter hinter Hiller und Tom Kretzschmar (23) ein. Keine große Sache aber nach dem Karriereende von György Székely (27) eine sinnvolle Verstärkung. Note 2

Abwehr: Die sticht im Vergleich zur Vorsaison wohl am meisten hervor. Mit Stephan Salger (32) zog es einen erfahrenen, aber auch alten und oftmals zu langsam wirkenden Innenverteidiger in die alte Heimat zum 1. FC Köln II.Dafür kam aus Mannheim Jesper Verlaat (26), der vorne für genau die Torgefahr sorgt, die er hinten verhindern soll. Verlaat traf bereits zweimal.

Neben ihm ist Super-Talent Leandro Morgalla (17) so etwas wie der neuneinhalbte Neuzugang, bestätigt in dieser Saison seine herausragende Form aus der späten Rückrunde der letzten. Außen ersetzte Christopher Lannert (24), gekommen vom SC Verl, Kevin Goden, der über die zweite Mannschaft des TSV sein Glück suchen möchte (unsere Zeitung berichtete). Lannert, Morgalla, Verlaat und der (aktuell ausfallende) Philipp Steinhart (30) bilden eine Viererkette, die ligaweit ihresgleichen sucht. So gut ist keine Abwehr. Note 1

TSV 1860: Rieder ist Leitlöwe im Mittelfeld - Torjäger Bär kehrt frühestens im November zurück

Mittelfeld: Auch hier tat sich einiges. Dennis Dressel (23, Hansa Rostock), Richard Neudecker (25, Saarbrücken) und Keanu Staude (25, vereinslos) suchten das Weite. Dafür holte Gorenzel schon Mitte Mai Tim Rieder (28, Ex-Türkgücü), wenig später folgten Martin Kobylanski (28) aus Braunschweig und eingangs erwähnter Boyamba (26) aus Mannheim.

Und jeder von ihnen hält bis dato, was er versprach: Rieder ist der klare Leit-Löwe auf der Sechs, der sich nicht zu schade ist, auch defensiv durch Härte im Zweikampf ein Zeichen zu setzen. Kobylanski übernimmt auf der Acht den kreativen Part, auch Boyamba füllt diese Stelle in Teilzeit aus. Die andere Hälfte seiner Spielzeit sorgt er wie gewünscht auf dem rechten Flügel für Wirbel. Zusammen mit Kapitän Stefan Lex (32) auf Links ergibt das eine zweite Reihe, die durchaus in den Top-5 der 3. Liga anzusiedeln ist. Note 2+

Sturm: Die Position, auf der noch am ehesten Handlungsbedarf bestand. Während Tim Linsbichler (22) ging, blieb mit Marcel Bär (30) der Torschützenkönig der letzten Saison, ergänzend dazu holte man Fynn Lakenmacher (19) aus Havelse und Meris Skenderovic (24) aus Schweinfurt. Doch dann verletzte sich Bär, die anderen beiden ersetzen ihn seitdem. Lakenmacher macht seinen Job gut, Skenderovic passabel. Wie lange das gut geht, ist eine andere Frage. Bär kommt frühestens im November wieder. Note 3 (JACOB ALSCHNER)

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