Relativ hoch war dabei die Ausfallquote. Da mussten in beiden Rennen rund die Hälfte der Starter die Segel streichen. „In erster Linie hat man da schon gesehen, dass die Kinder wegen des mangelnden Schnees zuletzt einfach zu wenig trainieren konnten“, befand Karl Haider, alpiner Sportwart im Lenggrieser Skiclub. Vor allem am Samstag, da hatte es in der Nacht noch einmal kräftig gefroren, und so wurden manche nicht optimal geschliffene Stahlkanten auf der im ersten Durchgang sehr eisig glatten Piste vielen Akteuren zum Verhängnis.
Beim Überflieger des Winters 2021/22, dem Arzbacher Quirin Lechner (SV Wackersberg-Arzbach), hat sich auch heuer nicht viel verändert – er gewinnt weiter. Musste er am Dreikönigstag bei den U16-Buben noch Quirin Leitner (SC Schliersee) im ersten Durchgang um eine Hundertstelsekunde den Vortritt lassen, so rückte er dies mit einem überragenden zweiten Lauf wieder zurecht. Silvan Stock (SC Lenggries) war da auf Rang drei gekommen. Der war dann am Samstag im ersten Durchgang bis auf die Hundertstelsekunde genauso schnell wie Lechner. Doch Letzterer knackte im zweiten Lauf mit seiner Tagesbestzeit von 35,9 Sekunden sogar die 36er- Marke und wurde souveräner Sieger des Sparkassen-Cup-Slaloms Nummer zwei der Saison 2022/23.
Ein echter Fingerzeig für die Qualität der Lenggrieser Piste: Der viert- und drittletzte Starter des gesamten Renntags hatten die beiden Spitzenzeiten eingefahren. Da freute sich natürlich auch SCL-Präsident Thomas Murböck: „Unser Weltcup-Hang ist in einem hervorragendem Zustand. Sogar weit besser als der Hang in Garmisch, wo heute ein FIS-Rennen stattfindet.“
Romy Ertl, das weibliche Sieger-Pendant Lechners aus dem Vorjahr, erging es diesmal nicht so gut. Am Drei-Königstag führte die Lenggrieserin nach dem ersten Durchgang das Klassement noch an, im zweiten Lauf schied sie allerdings nach einem Fahrfehler aus. Beim Slalom am Samstag war sie nicht am Start. Licht und Schatten hingegen bei ihrem jüngeren Bruder Luis. Konnte der noch am Feiertag triumphieren und die Klasse U14 vor Michael Schiffmann (SC Rottach-Egern) und Toni Sindel (SC Lenggries) gewinnen, so fädelte er am Samstag bereits im ersten Lauf ein und schied aus. Hier gewann Luis Löther (TSV Hartpenning) vor Ignaz Thurmaier (SC Aising-Pang) und Paul Rambla (SC Ostin).
Absolut überzeugend die Vorstellungen von Carla Oberhuber (SC Reichersbeuern), die an beiden Tagen bei den Mädchen die Klasse U14 gewann. Am Freitag waren hier Anna-Maria Grünwalder (SC Bad Tölz) und Lilly Baustädter (SC Lenggries) auf die weiteren Stockerlplätze gekommen, am Samstag Maja Epstude (SC Miesbach) und Amelie Haider (SC Lenggries).
Bei den U16-Mädchen hatte am Freitag noch Rosanna Schwaiger gewonnen, vor Pia Bezenar (beide SC Lenggries) und Leonie Buchner (SC Kreuth). Am Samstag hatte hier am Ende Antonia Gerner (SC Bad Tölz) die Nase vor Franca Nadine Salhi (SC Mitterfirmiansreuth) und Anna-Luca Plöckl (TuS Holzkirchen). ejs