1. dasgelbeblatt-de
  2. Sport
  3. Lokalsport

Wenn der Beruf Geld kostet: Profigolferin Verena Gimmy (GC Valley) im Gespräch

Erstellt:

Kommentare

Verena Gimmy
Erfolgreich auf dem Golfplatz: Verena Gimmys Schwung gehört sicher zu den elegantesten auf der Tour. © Tristan Jones/LET

Valley – Golf-Profi Verena Gimmy vom GC Valley startet 2022 erstmals bei der Ladies-European-Tour. Im Gespräch verrät sie, was das für Kompromisse bedeutet.

Profigolfer haben keine normalen Arbeitszeiten und leben auch eher ein Nomadenleben aus dem Koffer. Kenia, Aus­tralien, Schweiz, Italien und dann doch ein paar Tage zu Hause. Verena Gimmy vom GC Valley startet 2022 bei der Ladies-European-Tour voll durch und nimmt sich wenige Augenblicke Zeit für ein paar neugierige Fragen.

Frau Gimmy, gerade haben Sie bei den Ladies-Italian-Open einen tollen 15. Platz erkämpft. Momentan läuft es ganz gut bei Ihnen?

Ja! Die Italian waren tatsächlich mein bisher stärkstes Ergebnis auf der Tour. Da gab es richtig Rang­listenpunkte. Davor noch Rang 4 in der Schweiz. Damit bin ich mehr als zufrieden.

Wenn Sie unterwegs sind, reisen Sie da mit einem Team?

Flüge und Hotels sind ein echter Kostenfaktor. Da kann ich mir gerade noch leisten, mich selbst mitzunehmen. (lacht)

Wie viel Zeit sind Sie weg von zu Hause?

Drei Viertel meiner Zeit verbringe ich tatsächlich auswärts. Von Februar bis Anfang Mai war ich praktisch gar nicht zu Hause.

Da bleibt Ihnen wahrscheinlich nicht viel Zeit, um soziale Kontakte zu pflegen?

An Wochenenden, wo andere frei haben, muss ich spielen. Familie ist mir aber sehr wichtig, kommt gerade aber tatsächlich etwas zu kurz.

Können Sie trotz allem sagen: Das ist mein Traumjob?

Auf jeden Fall! Ich liebe das Reisen und das Golfen – das beides zu verbinden, ist ein echter Traum.

Welche Ziele haben Sie sich für 2022 noch gesteckt?

Den Spaß am Golf erhalten. Das sorgt für Lockerheit. Und dann mit dem einen oder anderen guten Ergebnis die Festigung meiner Tourkarte erreichen.

Als Leistungssportlerin hat man sicher noch andere Pflichten?

Fürs Gym bleibt tatsächlich wenig Zeit. Stretching und Yoga schaffe ich aber schon. Und dann gehört natürlich auch professionelle Ernährung dazu. Da achte ich besonders während der Turniere schon drauf.

Was verdient man eigentlich so als Profigolferin?

Die Turniere sind so ungefähr mit 250.000 Euro dotiert. Als Siegerin bekommst du davon 30.000. Bei den Italian-Open habe ich als 15. knapp 4.000 Euro bekommen. Brutto.

Profigolferin Verena Gimmy beziffert ihren jährlichen Aufwand für Reisen, Trainer und Physio mit ungefähr 60.000 Euro. „Das gilt es erst einmal einzuspielen, um bei Null zu stehen“, sagt sie. Verständlich, dass sich die 27-Jährige da Sponsoren zur Unterstützung wünscht. Bis die sich aber melden, muss Verena Gimmy weiterhin auf eigene Kosten in Vorleistung gehen und wie zuletzt am besten weiterhin Topergebnisse liefern. wed

Auch interessant

Kommentare