Dabei verlief die Anfangsphase der Partie noch ganz hoffnungsvoll. Die Laufbereitschaft und der Einsatz stimmten und die ersten Chancen gehörten dem TuS. „Da hatten wir in meinen Augen sogar drei 100-prozentige Chancen“, fand Coach Joe Albersinger. Doch zuerst fehlte Pirmin Lindner das nötige Schussglück, dann scheiterte Alex Zetterer mit einem wuchtigen Kopfball an Gäste-Keeper Dominik Krueger und schließlich fehlte noch Torjäger Chris Korkor etwas die Genauigkeit. „Bis dahin waren wir eigentlich gut im Spiel und hätten durchaus führen können“, bedauerte Albersinger die ausgelassenen Möglichkeiten. Doch wie heißt es so schön gerade beim Fußball: die Tore, die du vorne nicht schießt, kassierst du dann postwendend hinten. Ein konzentrierter Angriff über den linken Flügel reichte Karlsfeld, um wie aus dem Nichts in Führung zu gehen. Eine unbedrängte Flanke, ein kurzes Durcheinander im Holzkirchner Strafraum und Leon Ritter brauchte nur mehr zum 0:1 (25.) einschieben. „Und irgendwie war danach bei uns völlig der Faden gerissen“, konstatierte Kapitän Benedikt Zeisel entsetzt.
Natürlich versuchte der TuS auch zu Beginn der zweiten Spielhälfte noch einmal, sich gegen die drohende Niederlage zur Wehr zu setzen. Doch etwas richtig Zwingendes war nicht mehr dabei. Im Gegenteil – spätestens als Karlsfelds Christoph Traub in der 56. Minute allein vor Zeisel auftauchte und das 2:0 erzielte, war die Sache eigentlich gelaufen. Ungewohnt mutlos und blutleer wirkte das Spiel des TuS nur mehr. Sobald nur ein Ballgewinn gelang, schenkte man das Leder postwendend wieder her. Ideenlose, einfach nur weit in die Karlsfelder Hälfte geschlagene Bälle waren kein Mittel, um die abgezockten Gäste nur ansatzweise in Bedrängnis zu bringen. Traub mit seinem Doppelpacker zum 3:0 (80.) und Dominik Schäffer zum 4:0 (82.) sorgten schließlich für den auch in der Höhe verdienten Karlsfelder Erfolg.
„Besonders über unsere Leistung in der zweiten Halbzeit müssen wir unbedingt noch einmal reden“, resümierte Albersinger. Viel Zeit dafür bleibt allerdings nicht. Bereits gestern Abend (nach Redaktionsschluss) musste der TuS zum Nachholspiel zum TSV Brunnthal. Und am Freitagabend (19.30 Uhr) wartet zu allem Überfluss auch noch der FC Unterföhring auf die angeschlagenen Holzkirchner. wed