Doch in den letzten zehn Spielminuten, Pullach war inzwischen nach einer Notbremse von Torhüter Maximillian Hug sogar nur mehr zu zehnt, ließ sich der TuS einfach zu weit vors eigene Tor drängen. Die Strafe dafür folgte am Ende postwendend.
Die erste Großchance der Partie hatte allerdings Pullach. Bereits nach zwei gespielten Minuten stoppte Pirmin Lindner seinen Gegenspieler nämlich elfmeterreif – das forderten zumindest alle Pullacher in diesem Moment lautstark. Doch der Schiedsrichter sah die Aktion zum Glück für den TuS Zentimeter außerhalb des Strafraums.
Danach folgte erst einmal ein nervöses Abtasten im Mittelfeld mit vielen einfachen Ballverlusten auf beiden Seiten, bevor der TuS dann nach einer Viertelstunde den vielleicht schönsten Angriff der Partie spielte. Von Stefan Lechner kam das Leder zu Christopher Korkor, der einen weiten Ball auf den Flügel zu Lindner schlug. Der drang in den Strafraum ein und passte scharf vors Tor. Am langen Pfosten stand letztlich Tobias Seidl mutterseelenallein und musste den Ball nur mehr zum 1:0 einschieben.
In der Folge dominierte zwar das Pullacher Mittelfeld, der TuS blieb jedoch mit seinen Kontern brandgefährlich. Kurz vor dem Pausenpfiff gelang dem TuS dann auch noch das 2:0 (45.). 35 Meter vor dem Tor legte sich Alex Zetterer den Ball zum Freistoß zurecht und hielt einfach mal drauf. Offensichtlich von der Sonne geblendet, rutschte Pullachs Torhüter das Leder über die Linie unten durch.
Auch in der zweiten Spielhälfte dominierte Pullach die Partie mit feinem Kurzpassspiel und hoher Ballbesitzquote. So richtig gefährlich vor dem TuS-Tor wurde es aber weiterhin nicht, weil die Defensive um Maximilian Drum den Laden bis dahin dicht hielt. Bis eben in die letzten Minuten hinein, als der SV trotz Unterzahl noch einmal mächtig den Druck erhöhte. Der TuS stand nur mehr mit dem Rücken zur Wand und versuchte den Vorsprung mit allem Einsatz zu verteidigen. Am Ende belohnten sich die Platzherren aber nicht ganz unverdient für ihren nimmermüden Einsatz. Zuerst verkürzte Nasrulla Mirza zum 1:2 (79.) bevor Luis Marseiler in der Nachspielzeit sogar noch das glückliche 2:2 (90. + 4.) gelang.
Angesichts der verschenkten Punkte in den Schlussminuten war Coach Joe Albersinger natürlich nicht mehr ganz so glücklich, attestierte seinem Team jedoch aber auch einiges Positives: „Wir waren lange gut im Spiel und standen auch gut gestaffelt. Ich sehe in dem Spiel darum trotz allem deutlich mehr Positives und lasse mich auch durch das Ergebnis nicht blenden.“ Jörg Wedekind