Bereits am Freitag beim 4:3 (2.2, 0:0, 1:1, 1:0)-Erfolg nach Verlängerung hatte die bislang makellose Saisonbilanz gewackelt. Doch Youngster Ludwig Nirschl durfte in der Overtime ziemlich ungehindert vor das Peitinger Gehäuse marschieren und ließ mit einem strammen Schuss Goalie Florian Hechenrieder keine Abwehrchance (62.). „Wir waren da nicht unbedingt besser, hatten aber etwas mehr Glück“, stellte da der Tölzer Headcoach fest. Die Hausherren erwiesen sich da über weite Strecken als absolut ebenbürtig und so mussten die Löwen über die volle Spielzeit Vollgas geben, um in Peiting zu bestehen.
Es war auch Nirschl, der die Gäste bereits nach 50 Sekunden in Führung brachte. Doch auch der Gegner erwies sich als Schnellstarter: Lediglich eine Minute später glich David Miller wieder aus. Und Peiting setzte erfolgreich nach. Gerade als Niklas Hörmann von der Strafbank zurückkam, hatte Samuel Payeur die Gastgeber in Front geschossen (12.). Es war Oliver Ott vorbehalten, den Einstand im Nachschuss wieder herzustellen (16.).
Obwohl es auch im Mitteldrittel auf beiden Seiten Chancen zuhauf gab, blieb es torlos. Ein Fauxpas von Seppi Hölzl im Tölzer Gehäuse ermöglichte Payeur seinen zweiten Treffer (42.). Doch Toni Engel packte kurz darauf einen Bauerntrick erfolgreich aus (46.) und es ging in die Overtime in der Nirschl die Löwen letztlich jubeln ließ.
Seit Wochen hatten die Tölzer auf das erste Saison-Highlight hingefiebert, doch dann entpuppte sich die „Mutter aller Schlachten“ im Altmeister-Duell zu einem wahren Desaster. Zu oft saßen die Löwen auf der Strafbank, zu ungenau waren die eigenen Versuche und zudem hatte Daniel Allavena im Gehäuse der Werdenfelser einen Sahnetag erwischt. Bereits nach 23 Sekunden hatte es da nach Ryker Killins Schuss hinter Enrico Salvarani geklingelt.
In der Folge erspielten sich die Garmischer ein leichtes Chancenplus, waren giftiger in der Angriffszone. Da die Löwen meist den einen Schritt zu spät dran waren, nahmen sie vor allem im Mitteldrittel viele Strafen, die vom Gegner auch gnadenlos ausgenutzt wurden.
Ungenutzt ließen die Löwen ihr Powerplay zu Beginn des zweiten Drittels verstreichen. Wie man es besser macht, zeigten die Gäste postwendend: Während der ECT die doppelte Unterzahl noch überstand, klingelte es bei einem Mann weniger. Alexander Höller hatte da die Lücke gefunden (28.). Ebenfalls in Überzahl konnte dann Sam Verelst zum 3.0 erhöhen (34.) Als dann der Ex-Tölzer Lubor Dibelka sogar zum 4:0 erhöhte (38.) schwanden auch die letzten Tölzer Hoffnungen auf ein positives Endergebnis.
Das letzte Drittel begann wie das vorherige. Ein Tölzer Spieler saß auf der Strafbank und die Garmischer Powerplay-Maschine funktionierte. Diesmal war es Robin Soudek, der die Scheibe versenkte (47.). Das Spiel wurde ruppiger, es gipfelte in eine Ringeinlage von Alex Fichtner sowie Dillon Eichstadt. Nick Huards Treffer aus dem Gewühl heraus (52.) – Ergebniskosmetik. Und das Schlusswort hatten die Gäste: Dibelka vertrieb mit seinem zweiten Treffer (56.) den letzten Zweifel am verdienten Garmischer Sieg. ejs