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Rennrodlerin bleibt Linie in Lettland treu: Geisenberger holt EM-Silber

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Von: Fridolin Thanner

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Natalie Geisenberger
Natalie Geisenberger rast auf dem Einsitzer im lettischen Sigulda durch den Eiskanal. © Roman Koksarov/dpa

Miesbach/Sigulda – Doppel-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger wartet weiterhin auf ihren 50. Weltcup-Sieg. Den fünften Europameistertitel im Rennrodeln hat sie in Lettland knapp verpasst.

Natalie Geisenberger (SV Miesbach) hat am Wochenende ihre Führung im Gesamt-Weltcup ausgebaut. Der Rodelstar aus Miesbach erreichte in Sigulda (Lettland) Platz 2, was ihr zugleich den Vizemeistertitel und die Silbermedaille der Europameisterschaft bescherte. Auf ihren ersten Weltcup-Sieg nach der Babypause muss die 32-Jährige somit aber weiter warten. Die nächste Chance gibt es am Wochenende (16./17. Januar) in Oberhof.

Die vierfache Olympiasiegerin hat den Rennrodel-Weltcup über Jahre dominiert und Siege in Serie eingefahren. Nun scheint sie den zweiten Platz abonniert zu haben. Sigulda war das achte Rennen – und zum achten Mal landete Jungmama Geisenberger auf Platz 2. Bundestrainer Norbert Loch nannte die Miesbacherin prompt Zweitenberger.

Sie musste auch selbst lachen, als sie im Ziel erneut die Zwei aufleuchten sah. „Damit hatte ich doch mein Ziel erreicht“, sagte sie augenzwinkernd. Und sie ist mit ihrer Leistung zufrieden: „Ich habe mich hier sehr gut verkauft, bin sauber gefahren – das ist einfach momentan mein Ziel.“ Mit einem engen Ausgang hatte Geisenberger gerechnet. „Dass Tatjana hier stark sein würde, war klar und kein Geheimnis“, sagte sie über Siegerin Tatjana Ivanova aus Russland.

Dabei lag zunächst die Miesbacherin auf Goldkurs. Nach dem ersten Lauf führte sie, allerdings nur mit fünf Tausendstelsekunden Vorsprung auf Ivanova und 53 Tausendstel auf Victoria Demchenko. Somit war Geisenberger die einzige Deutsche, die mit dem Tempo der Russinnen mithalten konnte. Julia Taubitz, Siegerin am Königssee in der Woche zuvor und Zweite des Gesamt-Weltcups, musste sich diesmal mit Platz 4 zufrieden geben. Sie hatte am Ende 0,310 Sekunden Rückstand auf Ivanova.

Dass es für Geisenberger nicht mit ihrem fünften EM-Titel und dem 50. Weltcup-Sieg geklappt hat, lag mitunter an den Startzeiten. In Durchgang 1, einem Traumlauf, war die Miesbacherin nur Zehntschnellste und verlor knapp drei Hundertstel gegenüber Ivanova. Auch im zweiten Lauf erzielte die 32-Jährige am Start nur die siebtbeste Zeit.

Als beste Deutsche durfte Geisenberger auch in der Team-Staffel ran und sich über Bronze freuen. Das Quartett mit Felix Loch und dem Doppel Tobias Wendl/Tobias Arlt musste dem neuen Europameister Russland und den zweitplatzierten Letten (+ 0,167) auf deren Heimbahn den Vortritt lassen.

Nun kehrt der Rodeltross zurück nach Deutschland und Mama Geisenberger wird am Sonntag, 17. Januar, in Oberhof einen neuen Anlauf für ihren 50. Weltcup-Sieg nehmen. Los geht es um 10.10 Uhr für die Damen. Am Samstag, 16. Januar, sind die Herren (9.10 Uhr) und Doppel (12.30 Uhr) dran. ft

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