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Skicrosser Florian Wilmsmann aus Holzkirchen holt WM-Silber

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Von: Ewald Scheitterer

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Skicross-Duell mit Florian Wilmsmann
WM-Silber: Florian Wilmsmann (weißer Helm) wurde bei der Skicross-WM in Bakuriani Zweiter. © Ewald J.Scheitterer

Bakuriani/Holzkirchen – Bei der Weltmeisterschaft der Skicrosser hat der Holzkirchner Florian Wilmsmann Silber gewonnen. Die Titelkämpfe fanden in Georgien statt.

Es ist der größte Erfolg, den jemals ein deutscher Skicrosser bei einem Großereignis erreicht hat: Florian Wilmsmann (TSV Hartpenning) wurde am Sonntag, 26. Februar, in Bakuriani (Georgien) Vize-Weltmeister hinter dem italienischen Überraschungssieger Simone Deromedis. „Ich habe mir das Podium für den besten Tag aufgehoben“, sagte der frischgebackene Silbermedaillen-Gewinner: „Ich wusste, dass ich hier gut Skifahren kann und dass ich über die gesamte Saison zu den Besten gehöre.“

„Der Titel eines Vize-Weltmeisters macht mich schon ein wenig stolz“, gibt das deutsche Skicross-Ass unumwunden zu. Er sieht die Silbermedaille, die er in Bakuriani eingefahren hat, als Belohnung für seine gleichbleibend guten Leistungen der vergangenen Jahre: „Das ist jetzt das fünfte Jahr in Folge, dass ich im Gesamt-Weltcup-Ranking unter den ersten Fünf liege. Also irgendwie schon ein Ausgleich für den beständigen Kampf.“

„Ein schnelles gemeinsames Bier wird schon irgendwie gehen“, sagt der 27-Jährige, denn eine große Feier für das beste Resultat, das für die deutschen Skicrosser jemals herausgesprungen ist, kann es aus Zeitmangel nicht geben. Noch am Sonntagabend bestieg das Nationalteam das Flugzeug, das sie aus Georgien wieder zurück nach Deutschland brachte.

Bedingt durch den böigen Wind und Schneefall war die Vorbereitung auf die WM-Heats alles andere als optimal. „Im Training hat es jeden von uns wenigstens einmal geschmissen“, berichtet Nationalcoach Peter Stemmer. So war das Hauptproblem, dass im Training lediglich mit Durchschnitts-Geschwindigkeiten von 50 km/h gefahren werden konnte, während es in den Heats schon bis Tempo 70 hoch ging. So stürzte der Werdenfelser Niklas Bachsleitner dann auch im Achtelfinale, allerdings ohne sich groß zu verletzen. „Jedenfalls haben wir mit Wilmsis Erfolg den Fluch gebrochen, der bislang auf den deutschen Skicrossern bei Großereignissen lag“, freute sich der Nationaltrainer.

„Ich habe mich am Sonntag nicht besonders gut gefühlt, war verschnupft und war dann nach den Heats total fertig“, berichtet Wilmsmann, warum er denn im abschließenden Team-Wettbewerb nicht an den Start gegangen war. Daniela Maier und Bachsleitner hatten es versucht und waren da abgeschlagen auf Platz sieben gelandet.

Ganz so glatt, wie sich die Resultate lesen, verliefen die WM-Fahrten zu Silber dann auch nicht. So hatte der Holzkirchner schon im Achtelfinale etwas Glück, als er sich mit dem Schweizer Joos Berry leicht verhakte. „Die Düse“ sei ihm dann im Halbfinale gegangen, als sich herauskristallisierte, dass er eine reelle Chance auf eine Medaille hatte.

Und auch im Finalheat gab es einen Augenblick zum Durchatmen, als ihm der Sprung in die Negativ-Kurve etwas zu lang geriet, er Speed verlor und sogleich vom späteren Sieger Simone Deromedis überholt wurde. Doch da dem Kanadier Howden Reece mehrere kleine Fehler unterliefen, der wurde dann bis auf den letzten Platz durchgereicht, konnte sich der Oberbayer wieder an Position zwei setzen, die er dann auch bis ins Ziel erfolgreich verteidigte.

„Kein unbeschriebenes Blatt“, sagte Wilmsmann, sei zudem der italienische Überraschungs-Weltmeister: „Der war Fünfter zuletzt bei Olympia in Peking und heuer bereits bei Weltcups zweimal im Finale gestanden.“ Jedenfalls war die Freude über die deutsche WM-Silber-Medaille riesig.  

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