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Mohammed Wang, geboren am 15. November in Delhi: Lernen Sie den achtmilliardsten Menschen kennen

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Von: Luisa Billmayer, Marie Ries

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Im Herbst 2022 kommt der achtmilliardste Mensch zur Welt, haben die Vereinten Nationen berechnet. Wir haben analysiert, welche Eigenschaften dieses Baby hat, wenn es rein nach Statistiken geht.

Am 15. November wird die Weltbevölkerung die Acht-Milliarden-Marke erreichen. Wir wagen zu diesem Anlass ein Gedankenspiel anhand weltweiter Daten und Wahrscheinlichkeiten. Wie wird das achtmilliardste Baby heißen, wo kommt es zur Welt, welche Religion hat es?

Es werden immer etwas mehr Jungen als Mädchen geboren

Wir stellen in diesem Gedankenspiel einen Jungen vor. Denn es ist ein klein wenig wahrscheinlicher, dass der achtmilliardste Mensch männlich ist. Laut einer UN-Datenbank kommen je 100 Mädchen 101 Jungen zur Welt. Die Eltern unseres kleinen Jungen werden ihn der Wahrscheinlichkeit nach Mohammed nennen. Denn dies ist der mit Abstand häufigste Männername der Welt.

113 Millionen Menschen tragen den Namen Mohammed. Wir fassen hier die weiteren Schreibweisen Muhammad, Mohamed und Mohammad des arabischen Namens zusammen. Basis sind hochgerechnete Daten der Plattform Forebears Names. Wenn wir unserem Gedankenspiel weiter folgen, trägt der kleine Mohammed den Nachnamen Wang. Dieser chinesische Nachname ist mit rund 107 Millionen der häufigste der Welt. Wäre unser achtmilliardster Mensch weiblich, hieße das Mädchen Maria.

China ist das bevölkerungsreichste Land, die meisten Kinder werden aber in Indien geboren

Geschlecht und Name sind also schon einmal geklärt. Aber wo wird der kleine Mohammed auf die Welt kommen? Mit über 1,4 Milliarden Einwohnern ist China das bevölkerungsreichste Land. Die meisten Kinder werden jedoch in Indien geboren. Wir nehmen daher an, dass unser Mohammed eines der 23 Millionen Babys ist, die im Jahr 2022 in Indien zur Welt kommen. Mit einer Rate von 6,75 werden allerdings im Niger am meisten Kinder pro Frau geboren. Die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong weist im Gegensatz dazu mit 0,76 Kindern pro Frau die weltweit geringste Geburtenrate auf.

Unser kleiner Mohammed kommt höchstwahrscheinlich in Delhi zur Welt. In der größten Stadt Indiens leben laut UN-Berechnungen über 30 Millionen Menschen – Tendenz steigend. Mehr leben derzeit nur in Tokio. Delhi soll die 37-Millionen-Metropole laut UN allerdings bis 2030 überholen. Aber zurück zu Mohammed: Seine Eltern dürften ihn im Laufe seines Lebens taufen lassen, denn mit 32 Prozent ist das Christentum die am meisten verbreitete Religion. Zu diesem Ergebnis kam das Pew Research Center in einer Untersuchung von 2012.

Obwohl fast die Hälfte der Frauen verhüten, kam Mohammed zur Welt

2020 verwendeten laut UN fast die Hälfte der 15- bis 49-jährigen Frauen und Mädchen Verhütungsmittel. Dennoch wurde in unserem Gedankenspiel Mohammeds Mutter schwanger und brachte ihr Baby durch natürliche Geburt zur Welt. Denn die Rate an Kaiserschnitten liegt laut Weltgesundheitsorganisation WHO lediglich bei 21 Prozent. Mohammeds Mutter ist nach der Logik in diesem Artikel 28 Jahre alt. Der UN-Statistik zufolge hat Mohammed bereits ein Geschwisterchen oder bekommt noch eines.

Unser Mohammed hat noch ein langes Leben vor sich. Als im Jahr 2022 geborenes Baby sagen ihm die UN eine Lebenserwartung von 69 Jahren voraus. Wäre er ein Mädchen, würde die Erwartung mit 74 Jahren sogar noch etwas höher liegen. In den letzten Jahrzehnten stieg die weltweite Lebenserwartung deutlich an. Ein Baby, das 1950 zur Welt kam, starb im Schnitt nach 47 Jahren. Die UN rechnen damit, dass im Jahr 2100 die Weltbevölkerung im Schnitt 82 Jahre alt wird.

Ob die vielen Eigenschaften unseres achtmilliardsten Menschen tatsächlich zutreffen, ist selbstverständlich nicht sicher. Es könnte sich auch um ein nigerianisches Mädchen handeln, das muslimisch erzogen wird. Oder es könnte ein kleiner Junge sein, der in den Trümmern des Ukraine-Kriegs zur Welt kommt. Das Gedankenspiel um unseren Mohammed geht aber nach Wahrscheinlichkeiten und zeigt damit, wie vielschichtig die Bevölkerung unseres Planeten im Jahr 2022 ist.

Transparenz: Unsere Daten, Quellen und Methoden

Folgende Quellen haben wir für unsere Analyse verwendet: United Nations Population Division: World Population Prospects 2022 und World Urbanization Prospects 2018, Forebears Namen-Datenbank, Pew Research Center: The Global Religious Landscape, WHO: Caesarean section rates continue to rise, amid growing inequalities in access, UN: World Family Planning 2020 Highlights. Die UN-Datenbank World Population Prospects umfasst Zahlen von 1950 bis 2100, enthält neben historischen Werten also auch Prognosen. Daher beinhaltet der Datensatz auch Werte für 2022 und die Zukunft bis 2100.

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