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Fischsterben nun auch in der Saale: Hunderte tote Tiere - Verband ist „schockiert und enttäuscht“

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Von: Richard Strobl

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Blick über die Saale vor Schloss Bernburg in Sachsen-Anhalt. (Symbolbild)
Blick über die Saale vor Schloss Bernburg in Sachsen-Anhalt. (Symbolbild) © Jan Woitas/dpa

Auch in Sachsen-Anhalt sind nun Hunderte tote Fische geborgen worden. Ein Zusammenhang mit dem Fischsterben in der Oder scheint aber unwahrscheinlich.

Bernburg - Hunderte tote Fische haben Angler nun in der Saale nahe Bernburg in Sachsen-Anhalt entdeckt. Der Anglerverband des Bundeslandes erstattete am Montag Anzeige gegen Unbekannt. Das teilte ein Sprecher der dpa mit. Nach aktuellem Stand gibt es allerdings keinen Zusammenhang mit dem Massenhaften Sterben von Fischen in der Oder.

Fischsterben in der Saale: Hunderte tote Tiere entdeckt

Den Angaben zufolge hatten Angler am Freitagmorgen zunächst mehrere tote Fische in der Saale unterhalb des Wehres in Bernburg entdeckt. Im Verlauf des Wochenendes habe der lokale Anglerverein etwa 300 tote Fische geborgen. Es werde von schätzungsweise 3000 toten Fischen ausgegangen. Die Ursache ist dem Sprecher des Anglerverbandes zufolge noch unklar - einen Zusammenhang mit dem Fischsterben an der Oder in Brandenburg an der deutsch-polnischen Grenze hält er für unwahrscheinlich.

Die Behörden seien für Analysen und Aufklärung eingeschaltet worden. „Die Saale ist ein großes Fließgewässer, die Angler haben erst mal so viele Fische aus der Saale geholt, wie es ihnen möglich war“, sagte der Sprecher. Demnach geht der Verband davon aus, dass noch mehr tote Fische den Fluss entlang getrieben worden sind. Die Dimensionen seien aber nicht mit dem massenhaften Fischsterben in der Oder vergleichbar.

Fischsterben in der Saale durch technische Störung?

Zunächst hatte die Mitteldeutsche Zeitung über das Fischsterben in der Saale in Sachsen-Anhalt berichtet. Hier wurde in diesem Zusammenhang auch über eine technische Störung in einem Bernburger Soda-Werk berichtet. Nachdem eine Rohrleitung gerissen war, sei demnach ammoniakalische Sole ausgetreten. Diese sei dann in die Saale gelangt, wobei nicht klar sei, wie dies geschehen konnte, teilte die Firma demnach mit. Ob dies der Grund für das Fischsterben ist, muss aber erst noch geprüft werden. Das Leck sei bereits wieder verschlossen worden, heißt es zudem.

„Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Lage, wie beispielsweise der Salzbelastung der Bode oder dem Fischsterben in der Oder, sind wir schockiert und gleichzeitig enttäuscht darüber ein weiteres Beispiel für die starke Belastung und den Missbrauch unserer Gewässer dokumentieren zu müssen“, teilte der Landesanglerverband Sachsen-Anhalt mit.(rjs/dpa)

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